Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein? Diese Frage stellten sich die Pharisäer und Schriftgelehrten, als sie Jesus begegneten – und gaben sich damit selbst die Antwort, ohne es zu merken. Sie saßen da, aus allen Dörfern zusammengekommen, voller Wissen über das Gesetz, doch innerlich wie ein glimmender Docht, wie ein geknicktes Rohr. Die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen – aber nicht primär von körperlichen Gebrechen.
Was bedeutet es wirklich, dass Jesus kam, um Sünder zu erretten? In unserer westlichen Welt wird oft ein anderes Evangelium verkündigt: Jesus macht dein Leben wunderbar, erfolgreich, glücklich. Doch das ist ein Trugschluss. Christus kam nicht als Wohlstandsspender oder Gesundheitsgarant. Er kam als Gottes Versprechen, die Grundkrankheit des Menschen zu heilen – die Sünde.
In Lukas 5,17-26 wird ein Gelähmter durch das Dach zu Jesus gebracht. Die Freunde investieren alles, um ihn zum Heiler zu bringen. Doch Jesu erste Worte schockieren: "Deine Sünden sind dir vergeben." Was für eine Enttäuschung für die Träger! Sie wollten doch, dass ihr Freund geht, nicht dass ihm seine Schuld erlassen wird. Aber was könnte Besseres geschehen?
Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit, eine Verrücktheit – der Apostel Paulus wusste das. Es lässt sich nicht vernünftig erklären, dass Gott Mensch wurde und für Sünder starb. Und doch ist genau diese "Verrücktheit" Gottes Kraft zur Errettung. Nicht durch schlaue Argumente kommen Menschen zum Glauben, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes, der von Sünde überführt und auf Christus hinweist.
Die Ewigkeit – ist sie wirklich dein Zuhause? Oder lebst du manchmal, als gäbe es keine Ewigkeit? Das größte Scheitern wäre, eines Tages vor Gott zu stehen, ohne dass dir deine Sünden vergeben sind. Dafür kam Jesus. Das ist deine Wertigkeit: ein erlöster Mensch zu sein.
