Stell dir vor: Du hast gerade ein überwältigendes Wunder erlebt – 5000 Menschen wurden durch fünf Brote und zwei Fische satt. Die Menge will Jesus zum König machen. Die Begeisterung ist riesig. Und dann? Dann schickt Jesus dich los – direkt in den Sturm. Acht Stunden rudern gegen den Wind, die Wellen peitschen, die Dunkelheit umgibt dich. Wo ist Jesus jetzt? Warum lässt er dich kämpfen, obwohl du ihm gehorsam gefolgt bist?
Genau das erleben die Jünger in Matthäus 14. Sie sitzen im Boot, erschöpft, frustriert, vielleicht sogar verängstigt. Nicht weil sie ungehorsam waren, sondern weil Jesus sie genau dorthin geschickt hat. Zwischen 3 und 6 Uhr morgens, in der dunkelsten Stunde, kommt Jesus – auf dem Wasser laufend. Die Jünger schreien vor Angst, sie denken, es sei ein Gespenst. Doch dann hören sie seine Stimme: "Habt keine Angst, ich bin da."
Was bedeutet es, wenn Jesus dir im Sturm begegnet? Welcher Gegenwind bläst dir gerade entgegen? Ist es eine Krankheit, die dich an deine Grenzen bringt? Eine zerbrochene Beziehung? Finanzielle Not? Oder eine Sünde, aus der du nicht herauskommst? Mitten in diese Verzweiflung hinein spricht Jesus: "Ich bin da. Alles wird gut."
Petrus macht etwas Unglaubliches – er steigt aus dem Boot. Er wagt den Schritt auf das Wasser, weil er die Stimme seines Herrn kennt. Und er geht tatsächlich auf dem Wasser! Doch dann schaut er auf den Wind, auf die Umstände – und beginnt zu sinken. Aber selbst hier zeigt sich Jesu Größe: Sofort greift er zu und rettet ihn.
Wo fordert Jesus dich heraus, aus deiner Sicherheit auszusteigen? Welchen Glaubensschritt wartest du noch ab? Die entscheidende Frage ist nicht, wie groß der Sturm ist, sondern wie du Jesus im Sturm siehst. Dieselben Hände, die Petrus aus den Wellen zogen, wurden später ans Kreuz geschlagen – damit du niemals allein versinken musst.
