GGPF Logo

Verfolgung weil du dich zu Jesus bekennst

Sonntag, 9. November 2025
57 Minuten
Verfolgung weil du dich zu Jesus bekennst

Stell dir vor, du verlierst deinen Job – nicht wegen schlechter Leistung, sondern weil du auf eine direkte Frage ehrlich geantwortet hast, was du als Christ über ein bestimmtes Thema denkst. Vier Kinder, Verantwortung als Familienvater, und plötzlich steht alles auf dem Spiel. Würdest du den Mut haben, zu deinem Glauben zu stehen? Oder würdest du ausweichen, herumeiern, dich schämen?

Petrus schreibt in seinem ersten Brief an Christen, die kurz vor einer massiven Verfolgungswelle standen – ausgelöst durch Kaiser Nero, der den Brand Roms den Christen in die Schuhe schob. Seine Botschaft ist radikal: Lasst euch nicht befremden durch das Feuer der Verfolgung, als begegne euch etwas Fremdes. Denn seit den ersten Seiten der Bibel, seit Kain seinen Bruder Abel tötete, verfolgt die Welt gerechte Menschen. Nicht religiöse Menschen – gerechte Menschen.

Was bedeutet es wirklich, wenn Petrus von "Feuer" spricht? Er meint nicht das verzehrende Feuer des Gerichts, sondern den Läuterungsprozess, wie bei Edelmetallen, die durch Hitze gereinigt werden. Doch hier kommt das Paradoxe: Er fordert auf, sich in diesem Leid zu freuen, ja zu jubeln! Warum? Weil dieses Leiden vier erstaunliche Privilegien mit sich bringt: Es bringt Gemeinschaft mit Christus, es führt zu Herrlichkeit in der Ewigkeit, es aktiviert den Dienst des Heiligen Geistes, und es befähigt uns, seinen Namen zu verherrlichen.

Denk an Stephanus in Apostelgeschichte 7, der gesteinigt wurde, weil er sich zu Jesus bekannte. Seine letzten Worte galten nicht sich selbst, sondern seinen Verfolgern: "Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu." Wie kann ein Mensch so reagieren? Nur durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Vielleicht denkst du jetzt: Das ist alles so weit weg von meinem Leben in Deutschland. Aber ist es das wirklich? Menschenfurcht und Scham sind subtile Formen der Verfolgung. Wenn du aus Angst vor Ablehnung, Gesichtsverlust oder Karriereknick dein Ego höher stellst als Gott – ist das nicht Götzendienst? Jesus selbst warnt in Markus 8,38: Wer sich in dieser Zeit nicht zu mir bekennt, zu dem werde ich mich auch nicht bekennen, wenn ich wiederkomme.

Die entscheidende Frage lautet: Schämst du dich oder verherrlichst du Christus? Petrus, der Jesus selbst verleugnete, schreibt hier aus eigener, schmerzhafter Erfahrung. Und er endet mit einem seelsorgerlichen Appell: Befiehlt euch dem treuen Schöpfer an – im Gutestun. Gerade wenn alles zusammenbricht, gerade dann gilt es, nicht nachzulassen, nicht müde zu werden, weiterzumachen.

Teilen