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Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea

Sonntag, 23. August 2020
47 Minuten
Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea

Lauwarm – ein Zustand, den niemand mag. Weder bei einem Getränk an heißen Sommertagen noch im geistlichen Leben. Doch genau das ist die schonungslose Diagnose, die Jesus der Gemeinde in Laodizea stellt. In Offenbarung 3,14-22 richtet sich das letzte der sieben Sendschreiben an eine Gemeinde, die äußerlich alles hatte – Wohlstand, Ansehen, Sicherheit – aber innerlich arm, blind und bloß war.

Laodizea war ein Wirtschaftszentrum der damaligen Zeit: blühendes Bankenwesen, Stoffproduktion aus schwarzer Wolle, Goldhandel und eine berühmte Augenheilkunde. Die Stadt hatte alles – nur keine eigene Wasserquelle. Das Wasser kam von zwei Seiten: heiße Quellen aus Hierapolis und kaltes Wasser aus Kolossea. Unten im Tal vermischte sich beides zu einem lauwarmen, unangenehmen Zustand. Genau dieses Bild greift Jesus auf.

"Ich wünschte, du wärst kalt oder heiß – aber du bist lauwarm!" Was bedeutet das für uns heute? Es bedeutet, zum Gottesdienst zu kommen, Predigten anzuhören, vielleicht sogar zuzustimmen – aber Jesus trotzdem nicht wirklich Herr sein zu lassen über unser ganzes Leben. Wir sagen, wir sind Christen, aber brennen wir auch dafür? Oder haben wir uns in einer bequemen Unentschiedenheit eingerichtet?

Das Fatale: Dieser Zustand schleicht sich ein. Wir bemerken oft nicht einmal, dass das Feuer erloschen ist. Jesus hasst diese geistliche Lauheit – doch seine Reaktion ist nicht Ablehnung, sondern ein Angebot voller Gnade. Er fordert auf: "Kaufe Gold, das im Feuer geläutert ist. Zieh weiße Kleider an. Salbe deine Augen, damit du sehen kannst."

Gold wird geläutert, indem alle unedlen Bestandteile im Feuer verdampfen oder als Schlacke abgeschlagen werden. Was bedeutet diese Läuterung für dein Leben? Welche Schlacke muss entfernt werden? Und die entscheidende Frage: Brennt deine Kerze noch – oder ist nur noch ein glimmender Docht übrig?

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