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Mutiger beten

Sonntag, 5. Januar 2025
52 Minuten
Mutiger beten

Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Diese Worte aus Psalm 2 kannten die ersten Christen auswendig – und plötzlich wurden sie erschreckend aktuell. Petrus und Johannes hatten gerade einen gelähmten Mann geheilt und von Jesus gepredigt. Die Reaktion? Eine Nacht im Gefängnis und eine Vorladung vor den Hohen Rat, die höchste religiöse und politische Autorität Israels. Die Botschaft war klar: Redet nicht mehr im Namen dieses Jesus!

Doch was taten die Apostel? Sie gingen zu den ihren – nicht zu einem Krisenkomitee, nicht um Fluchtpläne zu schmieden. Sie gingen zur Gemeinde. Und gemeinsam taten sie etwas, das uns heute fremd geworden ist: Sie beteten. Aber wie beteten sie! Nicht mit ängstlichen Bitten um Schutz, nicht mit der Forderung nach besseren Umständen. Ihr Gebet begann mit Anbetung: "Herr, du bist der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat." Sie nannten Gott "Despota" – den souveränen Herrscher, der alles unter Kontrolle hat.

Verstehst du, was das bedeutet? Eben noch standen sie vor der höchsten irdischen Autorität – nun standen sie vor der allerhöchsten Autorität des Universums. Diese Perspektive veränderte alles. Sie erinnerten sich: Selbst die Kreuzigung Jesu geschah nach Gottes Ratschluss. Herodes und Pilatus mochten sich verschworen haben, aber sie führten nur aus, was Gottes Hand längst bestimmt hatte.

Und dann – erst dann! – kamen ihre Bitten. Doch wofür beteten sie? "Herr, sieh ihr Drohen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden." Sie baten nicht um Erleichterung, sondern um Mut. Sie wollten nicht schweigen, sondern noch kühner verkündigen. Sie beteten für Zeichen und Wunder, damit der Name Jesu groß würde.

Was geschah? Der Ort erbebte, sie wurden neu mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Wie gebetslos sind oft unsere Gebete geworden! Wie sehr fehlt uns diese Kühnheit, diese Gewissheit, dass auf dem Thron im Himmel die wahre Macht sitzt – nicht im Weißen Haus, nicht im Kanzleramt, nicht im Kreml?

Bist du bereit, in diesem Jahr mutiger zu beten?

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