Stell dir vor: Du bist auf dem Höhepunkt deiner Macht, respektiert, gefürchtet, militärisch und wirtschaftlich stark – und plötzlich bricht alles zusammen. Eine Nachricht erreicht dich: Mehrere Völker haben sich gegen dich verbündet, sind bereits in dein Land eingedrungen und rücken unaufhaltsam vor. Genau das erlebte König Josaphat, als die Ammoniter, Moabiter und Edomiter mit einem gewaltigen Heer gegen Juda zogen.
Was tust du, wenn du vor einer Situation stehst, die völlig aussichtslos erscheint? Wenn morgen die Schule beginnt und du vor Herausforderungen stehst, die dich überfordern? Wenn du in eine neue Stadt ziehst, eine Ausbildung beginnst oder im Alltag vor Problemen stehst, für die du keine Lösung siehst? Josaphat hatte 1,16 Millionen Soldaten – und doch wusste er: Das reicht nicht. Seine Reaktion war radikal anders, als wir es oft tun würden.
In 2. Chronik 17-21 wird beschrieben, wie dieser König, der sein Volk zurück zu Gott geführt hatte, in seiner größten Krise nicht resignierte. Er rief das ganze Volk zum Fasten und Beten zusammen. Aber wie betete er? Er kam nicht mit fertigen Lösungsvorschlägen zu Gott, er diktierte ihm nicht, wie er die Situation lösen sollte. Stattdessen lobte und pries er Gott, erinnerte ihn an seine Versprechen und sagte schlicht: "Wir können nicht mehr. Übernimm du."
Was dann geschah, war übernatürlich. Gott sprach durch Jehaziel: "Morgen zieht ihr los – aber ihr werdet nicht kämpfen müssen." Kannst du dir vorstellen, wie das klingt, wenn drei Millionen feindliche Soldaten auf dich zukommen? Doch Josaphat stellte Gottes Wort nicht in Frage. Er stellte die Sänger an die Spitze seines Heeres und zog singend in den Kampf. Und während sie Gott lobten, verwirrte Gott die Gedanken der Feinde – sie vernichteten sich gegenseitig.
Warum lässt Gott überhaupt solche Schwierigkeiten zu? Jakobus 1 gibt uns eine Antwort: Damit aus Kopfwissen Herzwissen wird. Damit wir nicht nur theoretisch wissen, dass Gott mächtig ist, sondern es erleben. Gott nimmt das Rote Meer nicht weg – aber er bahnt einen Weg hindurch.
