Stell dir vor, Gott plant ein Bauprojekt – und zwar bis ins kleinste Detail. Kein Stein wird zufällig gesetzt, kein Maß ist ungefähr. Als Mose die Stiftshütte bauen sollte, bekam er von Gott einen exakten Bauplan: Materialien, Maße, sogar die Namen der Handwerker. Später, als David den Tempel bauen wollte, geschah dasselbe – die Pläne kamen direkt von Gott. Und hier wird es spannend: Was haben diese uralten Bauprojekte mit dir und mir zu tun?
Die Apostel Paulus und Petrus greifen in ihren Briefen an die ersten Gemeinden immer wieder zum Bild des Tempels. Nicht irgendeines Tempels, sondern des Tempels in Jerusalem – dort, wo Gottes Gegenwart wohnte. In Epheser 2,19-22 und 1. Petrus 2 lesen wir, dass wir selbst als lebendige Steine in dieses Bauwerk eingefügt werden. Aber was bedeutet das konkret?
Hier kommt eine überraschende Verbindung: Erinnerst du dich an Abraham auf dem Berg Moria, wo er bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern? Genau dort, auf diesem Berg, baute später König David eine Opferstätte. Und genau dort errichtete Salomo den Tempel. Der Tempel Gottes steht auf einem Fundament des Opfers. Als David das Land kaufen wollte, wurde es ihm geschenkt – doch er lehnte ab. Seine Worte sind bemerkenswert: "Ich will Gott kein Opfer bringen, das mich nichts gekostet hat."
Heute sind wir dieser Tempel. Nicht das Gebäude, in dem wir uns versammeln, sondern du und ich – jeder Gläubige ist ein Stein in Gottes Bauwerk. Und dieses Bauwerk ruht auf dem ultimativen Opfer: Jesus Christus selbst. Doch hier stellt sich eine unbequeme Frage: Wenn die Gemeinde auf Opfer aufgebaut ist – was ist dein Opfer? Ist es dein Geld, deine Zeit, deine Aufmerksamkeit? Oder vielleicht dein Ego?
In 1. Korinther 3,16 steht eine radikale Aussage: "Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid?" Gott wohnt nicht in Gebäuden – er wohnt in seinen Kindern. Und dieser Tempel wird von Jesus selbst gebaut, Stein für Stein, passgenau zusammengefügt. Was bedeutet es für deinen Alltag, dass du Teil dieses heiligen Bauwerks bist?
