Eine Frage der Identität: Was bestimmt mein Handeln?
Was bestimmt eigentlich dein Handeln, wenn du in der Versuchung stehst? Wenn der Druck steigt, wenn Ärger in dir hochkommt, wenn du dich gedrängt fühlst – woraus reagierst du dann? Aus eigener Kraft oder aus einer Quelle, die weit über dich hinausgeht?
Paulus beugt in Epheser 3 seine Knie und richtet vier Bitten an Gott, die zu vier entscheidenden Fragen für dein Leben werden: Bin ich jemand, der mit Kraft gestärkt wird? Bin ich jemand, in dem Christus wohnt? Bin ich jemand, der in der Liebe verwurzelt ist? Und bin ich jemand, der über Gottes Liebe staunt?
Die erste Frage trifft ins Mark: Handelst du wirklich aus der Kraft Gottes – oder nur aus deiner eigenen? Vielleicht bist du jemand mit positiver Lebenseinstellung, der die Herausforderungen des Lebens meistert. Aber ist das Gottes Dynamis, seine explosive Kraft, oder nur dein eigener Optimismus? Oder gehörst du zu denen, die genau wissen, wie schwach sie sind – und trotzdem nicht verstehen, wie Gottes Kraft in deinen Tank kommt? Paulus spricht vom Reichtum seiner Herrlichkeit, von einer Kraft, die unser Verstehen völlig übersteigt.
Die zweite Frage bohrt tiefer: Ist Christus wirklich Herr in deinem Herzen – oder nur geduldet in ein paar Räumen? In jeder Entscheidung, in jeder Reaktion dienst du einem Herrn. Welchem? Wie Thomas darfst du bekennen: "Mein Herr und mein Gott" – nicht nur einmal bei deiner Bekehrung, sondern täglich, in jeder Versuchung.
Dann das Bild vom Baum: Bist du wirklich in der Liebe verwurzelt und gegründet? Oder gleicht dein Leben eher jenem Baum, den ein kleiner Bagger mühelos umkippen kann? Dein Handeln, dein Reden, dein Denken – alles hängt davon ab, worin du verwurzelt bist und wie fest diese Wurzeln sind. Kleine Lieblosigkeiten sind keine Kavaliersdelikte.
Und schließlich: Hast du ein Verlangen, die Breite, Länge, Tiefe und Höhe von Gottes Liebe zu begreifen? Eine Liebe, die alle Erkenntnis übersteigt und doch danach ruft, erforscht zu werden?
