Eben-Eser: Bis hierher hat der HERR uns geholfen!
Stell dir vor, 20 Jahre lang steht die Bundeslade Gottes – das heiligste Symbol seiner Gegenwart – einfach in einem Privathaus. 20 Jahre lang wartet Samuel. Betet. Hofft auf Erweckung. Und dann, endlich, ruft das Volk wehklagend nach dem Herrn. Doch was folgt, ist keine sanfte Ermutigung, sondern eine radikale Forderung.
In 1. Samuel 7 begegnen wir einem entscheidenden Moment in der Geschichte Israels. Die Philister hatten die Bundeslade erobert, doch ihr Gott Dagon lag zerbrochen vor ihr. Eine Beulenpest brach aus, und panisch schickten sie die Lade zurück nach Israel. Dort blieb sie zwei Jahrzehnte lang – eine Zeit des Wartens, des Gebets, der scheinbaren Stille Gottes.
Kennst du solche Phasen? Vielleicht betest du seit Jahren für die Umkehr eines Familienmitglieds, für Erweckung in deinem Umfeld, für eine bestimmte Gebetserhörung. Und Gott schweigt. Noch. Doch Samuel gibt uns ein kraftvolles Beispiel: Bleib dran. Bete weiter. Gottes Timing ist perfekt.
Als die Erweckung endlich kommt, stellt Samuel eine kompromisslose Bedingung: "Wenn ihr von ganzem Herzen zu dem Herrn zurückkehren wollt, dann tut die fremden Götter aus eurer Mitte weg." Wahre Umkehr ist mehr als ein Lippenbekenntnis. Sie fordert radikale Konsequenz. Was nimmt in deinem Leben vielleicht den Platz Gottes ein? Ehrgeiz, Anerkennung, Besitz, Beziehungen? Götzen im Herzen sind gefährlicher als Götzen im Tempel.
Doch wo Gott wirkt, schläft der Feind nicht. Kaum versammelt sich Israel zum Gebet, greifen die Philister an. Die Antwort des Volkes? Nicht militärische Strategie, sondern verzweifeltes Gebet. Und Gott donnert mit gewaltiger Stimme, verwirrt die Feinde, schenkt übernatürliche Rettung.
Danach richtet Samuel einen Gedenkstein auf: Eben-Eser – "Bis hierher hat der Herr uns geholfen." Ein Blick zurück voller Dankbarkeit. Ein Blick nach vorn voller Vertrauen. Was wäre dein persönlicher Eben-Eser für dieses Jahr?
