Was erwartet dich eigentlich, wenn du einmal vor Jesus stehst? Nicht beim Endgericht – davon bist du als Kind Gottes ausgenommen. Aber am Richterstuhl Christi. Vielleicht hast du von diesem Begriff noch nie gehört, obwohl er dein Leben heute schon radikal verändern könnte.
In 2. Korinther 5,6-10 schreibt Paulus etwas, das zunächst wie ein Widerspruch klingt: Einerseits sind wir durch den Heiligen Geist bereits für die Ewigkeit vorbereitet – versiegelt, sicher, gerettet. Andererseits müssen wir alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen. Wie passt das zusammen?
Stell dir dein Leben auf der Erde wie ein Zelt vor – zeitlich, vergänglich, den Stürmen ausgesetzt. Doch Gott hat dir ein ewiges Haus im Himmel vorbereitet. Du bist ein Reisender auf dem Weg nach Hause. Und solange du hier bist, lebst du im Glauben, nicht im Schauen. Aber eines Tages wirst du vom Glauben zum Schauen übergehen – und dann wird alles offenbar.
Der Richterstuhl Christi ist kein Gericht über dein Heil. Das steht fest. Es geht um etwas anderes: Wie hast du als Kind Gottes gelebt? Was waren deine Motive? Deine Hingabe? Deine Treue? In 1. Korinther 3,11-15 beschreibt Paulus, wie unser Lebenswerk durch Feuer geprüft wird – Gold, Silber und kostbare Steine bleiben bestehen, während Holz, Heu und Stroh verbrennen.
Es geht nicht um Leistung, sondern um Gnade. Gott muss dir keinen Lohn geben – aber er tut es, weil er gnädig ist. Für dein Ausharren in schweren Zeiten, für deinen Gehorsam, deine Liebe, deine Treue dort, wo dich niemand sieht. Wirst du mit Freimütigkeit vor ihm stehen können – oder beschämt, weil du die Gaben, die er dir gab, vergeudet hast?
Was wird dieser Lohn sein? Anerkennung von Gott selbst. Verantwortung im ewigen Reich. Ein Leuchten wie die Sterne. Und die Worte: "Recht so, du guter und treuer Knecht."
Der Richterstuhl Christi soll dich nicht ängstigen, sondern ausrichten. Er soll dich heute schon motivieren, Schätze im Himmel zu sammeln. Denn die Liebe Christi drängt uns – nicht Zwang, nicht Angst, sondern Liebe. Lebst du wirklich zur Ehre dessen, vor dem du einmal stehen wirst?
