GGPF Logo

Der Hirte meines Lebens

Sonntag, 21. Dezember 2025
1 Std. 36 Min.
Der Hirte meines Lebens

Stell dir vor, du stehst in einem dunklen Tal. Die Schatten des Todes umgeben dich, Ängste bedrängen dich, und du siehst keinen Ausweg mehr. Doch genau in diesem Moment flüsterst du: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Kannst du dir vorstellen, welche Kraft in diesen Worten liegt?

Psalm 23 – vielleicht der bekannteste Text der Bibel, und doch so viel mehr als schöne Worte auf einer Beerdigungskarte. David, der selbst Hirte war und Löwen und Bären erschlug, um seine Schafe zu schützen, kannte die Realität dieses Bildes. Er wusste: Ein Schaf ist völlig abhängig von seinem Hirten. Ohne ihn ist es verloren. Und genau das sind wir – vollkommen angewiesen auf den einen, der sagt: "Ich bin der gute Hirte."

Aber was bedeutet es wirklich, dass der Herr – Jahwe, der Ewige, der Allmächtige – sich herabneigt und den Namen eines Hirten annimmt? Welche Demut liegt darin, dass der König aller Könige sich um jedes einzelne seiner Schafe kümmert? Grüne Auen, stille Wasser, rechte Straßen – das klingt friedlich. Doch David verschweigt nicht die andere Seite: das Tal des Todesschattens. Und hier wird es persönlich. Denn jeder von uns wird durch solche Täler gehen. Krankheit, Verlust, innere Kämpfe, geistliche Dürrezeiten. Gott hat nie versprochen, dass wir nicht leiden werden. Aber er hat versprochen: "Ich bin bei dir."

Wie kann es sein, dass David mitten in der Finsternis sagen kann: "Ich fürchte kein Unglück"? Weil er nicht auf das schaut, was er sieht, sondern auf den, der bei ihm ist. Der Stab und der Stecken des Hirten – Führung und Schutz, manchmal auch Züchtigung – sie trösten ihn. Denn sie erinnern ihn daran: Mein Hirte hat mich nicht vergessen. Selbst wenn ich nichts spüre, selbst wenn alles dunkel ist – er führt mich um seines Namens willen. Nicht weil ich es verdiene, sondern weil seine Ehre auf dem Spiel steht.

Und dann, am Ende des Psalms, dieser Blick in die Ewigkeit: Ein gedeckter Tisch, mitten unter den Feinden. Ein überfließender Becher. Nur Güte und Gnade, die uns folgen – nicht weil wir so stark festgehalten haben, sondern weil er uns nie losgelassen hat. Das Haus des Herrn, für immer. Keine Tränen mehr, kein Schmerz, keine Sünde. Nur er.

Aber hier ist die entscheidende Frage: Ist er wirklich dein Hirte? Nicht unser Hirte im Allgemeinen, sondern mein Hirte – ganz persönlich? Denn nur wer ihm gehört, kann diese Worte im Glauben beten. Nur wer Jesus Christus als den guten Hirten angenommen hat, der sein Leben für die Schafe gab, kann gewiss sein: Wenn ich heute sterbe, öffne ich meine Augen im Himmel.

Teilen