König David – ein Lump, und doch ein Mann nach Gottes Herzen? Wie kann das sein? Wenn wir ehrlich hinschauen, war Davids Lebenslauf alles andere als makellos: Raubüberfälle mit seiner Bande, Machtmissbrauch, Ehebruch, Mord. Er ließ den treuen Soldaten Urija an die Front schicken, nur um dessen Frau Batseba für sich zu gewinnen. Seine Söhne rebellierten gegen ihn. Und trotzdem sagt Gott zweimal in der Schrift – einmal in 1. Samuel 13,14 und einmal in Apostelgeschichte 13,22 – dass David ein Mann nach seinem Herzen war.
Was unterscheidet David von seinem Vorgänger Saul, der verworfen wurde? Beide waren Könige, beide machten schwere Fehler. Doch während Saul sich Denkmäler setzte und die Schuld auf andere schob, reagierte David völlig anders. Als der Prophet Nathan ihn mit seiner Sünde konfrontierte, hätte David ihn hinrichten lassen können – so wie es jeder antike Herrscher getan hätte. Stattdessen sagte er schlicht: "Ich habe gegen den Herr gesündigt." Keine Ausflüchte, keine Rechtfertigungen.
Was machte David zu diesem besonderen Menschen? Er respektierte göttliche Ordnungen – selbst als er zweimal die Gelegenheit hatte, seinen Feind Saul zu töten, hielt er seine Hand zurück. Er war geduldig und wartete 23 Jahre auf Gottes Verheißung. Er fragte immer wieder nach Gottes Willen, bevor er handelte. Er lebte in echter Demut – tanzte sogar vor der Bundeslade, obwohl es seiner Frau peinlich war, denn vor Gott war er nicht mehr wert als eine Magd.
Sündigen wie David, das tun viele – aber Buße tun wie David? Das tun wenige. Sieben Bußpsalmen sind uns von ihm überliefert. Doch wie können wir selbst zu Menschen nach Gottes Herzen werden?
