Was bedeutet es eigentlich, als Christ unter Spannung zu leben? Wir sind gerechtfertigt in Christus – und kämpfen doch täglich mit der Sünde. Wir besitzen ein Bürgerrecht im Himmel – und müssen uns gleichzeitig hier auf der Erde mit Krankheit, Enttäuschungen und vielleicht sogar Depressionen auseinandersetzen. Wir leben in dieser Welt, sind aber nicht von dieser Welt. Wie funktioniert das praktisch?
Der erste Petrusbrief wurde geschrieben, kurz bevor die brutale Christenverfolgung unter Kaiser Nero begann. Menschen wurden in Wachs getaucht und lebendig angezündet. Christen wurden zur Belustigung des Volkes den Löwen vorgeworfen. Doch genau durch dieses vergossene Blut der Märtyrer wuchs die Gemeinde explosionsartig – selbst die Peiniger kamen zum Glauben, weil sie sahen, wie diese Menschen ihr Leid ertrugen.
Petrus bereitet die Gemeinde vor und gibt eine klare Antwort: Leben in der wahren Gnade Gottes. Doch bevor er praktisch wird, schärft er etwas Entscheidendes ein: Was ist eigentlich unser Glaubensziel? Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden. Und das Gute ist – die Ewigkeit ist nicht nur unser Ziel, sondern Gottes Ziel mit seinen Kindern.
In 1. Petrus 1,3-12 beginnt Petrus mit einem Lobpreis: Gott hat uns aus seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi. Wie Barabbas, der Mörder, der freigelassen wurde, während Christus gekreuzigt wurde – so sind wir. Aus dem schmutzigen Schlamm der Sünde gezogen, auf einen Felsen gestellt, mit festen Schritten ausgestattet.
Aber was ist diese lebendige Hoffnung, wenn dein Leben gerade auseinanderfällt? Wenn die Seele sich anfühlt wie eine offene Brandwunde? Diese Hoffnung ist keine vage Wunschvorstellung – sie ist fest verankert in der Auferstehung Christi. Weil er lebt, werden auch wir auferstehen. Unser Erbe ist unvergänglich, unbefleckt, unverwelklich – aufbewahrt im Himmel, bewahrt durch die Kraft Gottes selbst.
Doch bis dahin durchlaufen wir Bewährungen. Nicht weil Gott grausam ist, sondern weil echter Glaube geprüft werden muss. Ist er wirklich echt? Hast du das Evangelium nur mit Freude angenommen, oder hast du verstanden, dass du ein verlorener Sünder bist, der einen Retter braucht? Echter Glaube hat mit Hören und Verstehen zu tun – mit einem Herzen, das in Buße geblutet hat.
Und dann kommt der Tag, an dem Christus erscheint. Wirst du jubeln mit unaussprechlicher Freude? Oder wirst du weinen? Die Frage ist einfach: Wem gehört dein Herz?
