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Anders als erwartet

Mittwoch, 24. Dezember 2025
1 Std. 31 Min.
Anders als erwartet

Stell dir vor, du bestellst etwas online – blau sollte es sein, steht in der Beschreibung. Doch als das Paket ankommt: lila. Anders als erwartet. Genau so erging es den Menschen vor 2000 Jahren, als der lang ersehnte Messias endlich kam. Doch er kam völlig anders, als sie es sich vorgestellt hatten.

In Jesaja 9,5-6 wird dieser kommende König angekündigt: "Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter..." Die Propheten hatten ihn beschrieben – Jeremia sprach von einem gerechten König, Micha nannte sogar den Geburtsort Bethlehem. Das Volk Israel wartete sehnsüchtig auf Befreiung, auf Frieden, auf einen neuen David.

Doch als Jesus kam, erkannten ihn die wenigsten. Die Pharisäer erwarteten einen, der moralische Erneuerung bringt – Jesus brachte Gnade. Die Sadduzäer hofften auf Stabilität und Wohlstand – Jesus stellte den Tempelbetrieb in Frage. Die Zeloten sehnten sich nach einem militärischen Befreier – Jesus lehrte Gewaltlosigkeit. Selbst das einfache Volk, das auf Heilung und Versorgung hoffte, verstand nicht: Er kam primär zur Rettung von Sünden.

Wie sieht es heute aus? Welche Erwartungen hast du an Gott? Vielleicht denkst du: "Erst muss ich mein Leben in Ordnung bringen, dann kann ich zu Gott kommen." Oder: "Ich muss perfekt sein, alle Gebote einhalten." Doch die biblische Botschaft ist eine ganz andere. In Epheser 2 wird deutlich: Durch Gottes Gnade bist du gerettet, aufgrund des Glaubens – nicht durch eigene Leistung.

Jesus kam für die Unvollkommenen, für die Versager, für dich und mich. Er überbrückte die Kluft zwischen Gott und Mensch. Und er versprach: "Ich werde wiederkommen." Mit welcher Erwartung lebst du? Wartest du aktiv wie die Frauen am Hafen, die täglich nach dem Schiff Ausschau hielten? Oder passiv wie jene Frau, die dachte: "Kommt er heute nicht, kommt er morgen"?

Es wäre schade, wenn es beim zweiten Kommen anders ist, als du erwartest.

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